DAS ENDE DER KATEGORISCHEN AUSREDE
DIE GUTEN VORSÄTZE BLEIBEN AUF DER STRECKE
Alles ist neu. Alle Jahre wieder. Wir haben ein neues Jahr mit neuen Vorsätzen und sogar eine neue Regierung, die - genau wie wir - in diesem neuen Jahr alles besser machen will. Doch egal, ob zentimeterdicke Koalitionspapiere oder persönliche am Silvesterabend kühn verkündete Absichten zu Themen wie Gesundheit, Work-Life-Balance oder Selbstverwirklichung: “Entscheidend ist auf’m Platz”.
Der Wunsch mehr für sich selbst zu tun, endlich abzunehmen oder nun den seit Jahren ungeliebten Job zu wechseln, bleibt genau wie die groß angekündigten politischen Programme über kurz oder lang auf der Strecke. Aus Reformen werden schnell Reförmchen. Und aus der stolz verkündeten Diät sind am Ende des Jahres doch wieder ein paar Kilo mehr geworden.
KEINE AUSREDEN MEHR
Ausreden, warum es diesmal wieder nicht geklappt hat, gibt es mehr als genug. Schließlich sind es seit Jahren immer wieder die selben. Dieses Phänomen ist alt bekannt, und mittlerweile gehört das alljährliche Zurückschwenken in den Status Quo schon zur Routine – egal ob in Berlin oder auf dem heimischen Sofa. Niemand erwartet mehr wirklich, dass Dinge, die vollmundig verkündet werden, dann auch tatsächlich umgesetzt werden (müssen). Was auf großer politischer Bühne vorgelebt wird, setzt sich in den Unternehmen fort und wird dann spielend auf die eigene persönliche Situation adaptiert. Niemand fühlt sich mehr zu irgendetwas verpflichtet. Was gestern noch absolutes Muss war, ist heute schon ein Kann und wird morgen zum Schaunmermal. Diese Seehoferisierung hat mittlerweile gesamtgesellschaftliche Ausmaße angenommen. Wir haben allesamt verlernt, die Verantwortung für unser Handeln zu übernehmen.
So abgedroschen der Ruf nach mehr Verantwortlichkeit auch sein mag, so banal er klingen mag, so viel Wahrheit steckt auch darin. Was bedeutet es denn, Verantwortung für sich selbst und sein Handeln zu übernehmen? Letztlich bedeutet es nichts anderes als unternehmerisch zu denken, also nicht auf den kurzfristigen Gewinn aus zu sein, sondern zu investieren. Investieren in die eigene Zukunft.
UNTERNEHMER IN EIGENER SACHE
Wir müssen alle wieder Unternehmer in eigener Sache werden. Unternehmer des Selbst. Denn ein Unternehmer kann nicht mit dem Finger auf andere zeigen. Er muss die Verantwortung übernehmen, sonst ist er zum Scheitern verurteilt. Ausreden funktionieren in diesem Kontext nicht mehr. Deswegen sollte das der einzige Vorsatz sein, den wir alle fürs neue Jahr haben sollten:
MEHR VERANTWORTUNG WAGEN!
Mehr Verantwortung für den eigenen Körper. Mehr Verantwortung für die eigene Karriere. Mehr Verantwortung für das eigene Leben. Das ist letztlich der einzig entscheidende Vorsatz. Lasst ihn uns umsetzen. Denn nur wenn wir wieder die Verantwortung für uns selbst übernehmen, können wir selbstbestimmt und zufrieden leben. An der Erreichung dieses Ziels, wird sich nicht nur unsere Regierung messen lassen müssen, sondern auch wir selbst.